Woher kommt das Geld?

Ohne Moos nix los. Eine leider oft allzu bittere Redewendung. Genau wie „ohne Fleiss kein Preis“ übrigens. Solltest Du nicht gerade im Lotto gewonnen oder vom unbekannten Onkel in Australien das grosse Vermögen geerbt haben, gewinnt dieser Punkt an Bedeutung. Da auch ich mich nicht zu dieser Gruppe zähle, war erstmal sparen angesagt. Mein Lebensstandard beinhaltete nicht gerade wenige (teure) Sushi-Restaurants im Monat, den Kauf von Technik-Firlefanz und nur wenig Preis-Berücksichtigungen im Supermarkt. All diese Punkte habe ich überdacht und mein monatliches Spar-Potential so verdoppelt.

Zudem ergeben sich immer mal wieder Nebeneinkommen. Der Kleiderschrank wird mich nicht auf meiner Reise begleiten, also kurzerhand einige Klamotten auf Auktionsplattformen verkauft. Man staunt: In die Jahre gekommene Levis Jeans gehen noch für 30.- weg, Kleinvieh macht auch Mist. Die Karre benötigt Sommer-Reifen, aber die neuen Pneus vom vergangenen Winter tun es dieses Jahr bei den warmen Temperaturen auch. Oft sind es die kleinen Dinge, die Ende Monat ein Plus oder Minus ausmachen. Wer Schwierigkeiten damit hat, nutzt für die Ausgaben-Übersicht Apps oder führt eine Excel-Tabelle.

Aber ganz ehrlich: Wenn Du nicht in der Lage bist, Geld beiseite zu legen, wirst Du auch während einer längeren Auszeit die Finanzen nicht beisammen halten können. Wer etwas will, muss darauf hin arbeiten und den Preis für das Ziel bezahlen. Deswegen spare ich mir jegliche individuelle, allgemein gültige Sparpläne für Jedermanns-Budget. Einerseits habe ich keinen blassen Schimmer, wie sich dein persönlicher Cash Flow verhält, andererseits kenne ich weder Allerwelts Lebensgewohnheiten noch die Bedürfnisse. Freilich ist es als abgehender Student eine grössere Herausforderung, ende Monat ein grösseres Plus auf dem Konto zu verzeichnen, als in der Position eines CEOs.

Meine Kosten-Planung

Letztendlich ergibt sich der nötige Kontostand auch aus den geplanten Reisezielen. Meine Recherchen haben im Schnitt 1300.- pro Monat ergeben, im Bereich Südamerika und Asien. Macht aufgerundet 16k für ein Jahr. Ganz ehrlich: Ich wage diesen Wert an zu zweifeln. Allerdings habe ich absolut keine Lust, jeden Abend in einem Mehrbett-Hostel pennen zu müssen und gute Restaurants komplett zu vermeiden, nur um das Tagesbudget einhalten zu können. Aber hey, ich bin mindestens eine Dekade älter als der typische Welten-Bummler nach dem Studium. Darum und weil ich es kann, sieht mein Finanz-Plan etwas großzügiger aus. Rund 30k für ein Jahr sind wohl nahe an der Realität.

Folgende Kern-Ausgaben gilt es zu beachten:

Klamotten

Ja, wie so viele habe auch ich mir einige Kleidungsstücke extra für die anstehende Reise gekauft. Speziell schnell trocknende Merino Shirts, ein Fleece-Hoodie oder eine praktische Cargo-Hose seien hier erwähnt.

Div. Reise-Material

Dinge wie ein Rucksack, das Microfaser-Badetuch oder ein Hänge-Necessair kosten Geld. Je nach eigenem Anspruch und Marken-Wahl mal mehr, mal weniger. Kleinigkeiten wie ein Zahlenschloss kommen noch hinzu.

Transport

Eine der kostenintensivsten Punkte dürften die anstehenden Flug- und Busreisen sein. Auch Taxis sind selten gratis.

Leben

Das Leben kostet nicht nur in Westeuropa Geld. Essen, trinken, ja selbst das Nutzen eines Fahrstuhls belastet den eigenen Geldbeutel. Je nach angesteuerter Destination unterscheiden sich diese Ausgaben natürlich drastisch. Flexible Kosten, würde der Buchhalter dazu sagen.

Fixkosten zuhause

Je nach dem bleiben trotz längerer Abwesenheit einige Kosten bestehen. Wer die Wohnung nicht aufgeben- oder untervermieten möchte, bezahlt den Mietzins. In der Schweiz ist es obligatorisch, die gesetzliche Krankenkasse zu begleichen, solange man sich nicht offiziell aus dem Land abgemeldet hat. Hierzu noch einige Details direkt vom BAG. Es empfiehlt sich zumindest den fahrbaren Untersatz beim Strassenverkehrsamt abzumelden. Mit zu den Fixkosten würde ich die Reiseversicherung zählen, ohne welche ich keinen Fuss in den Flieger setzen würde.

Kontostand nach Rückkehr

Hier sticht möglicherweise der Schweizer hervor. Aber etwas Sicherheit ist auch bei so einer unsicheren Sache etwas schönes. Nach der Reise möchte ich also mindestens drei Monate locker über die Runden kommen, bis ich wieder im Arbeitsalltag angekommen bin (und das zugehörige Salär auf meinem Konto).

Dabei ist der Plan, so lange im Ausland zu verweilen, wie der schnöde Mammon reicht, oder es mir persönlich reicht. Was zuerst kommt, bestimmt das Datum des Rückfluges in die Schweiz.