Spanien

Madrid

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20. September 2021

Nach über einem Jahr wieder zu fliegen fühlt sich überraschend gut an, und das trotz ständiger Maskenpflicht. Kaum eingestiegen und schon in Madrid angekommen. Zuerst hole ich mir das Metro Touristenticket für vier Tage, womit der Weg ins Stadtviertel ‚La Latina‘ frei sein sollte. Am Sonntag fährt es sich meist entspannt ÖV, entsprechend entspannt mach ich mich auf die Suche nach dem (OK) Hostel. Eine kurze Suche. Die Hostel eigene Bar verführt mich zum welcome Bier, finanziert durch mich selbst, versteht sich.

Nur selten sitzt man lange alleine vor einem Bier, so lerne ich kurz darauf den Holländer Roy kennen. Ein bekennender Fan von Madrid, der Gute kann sich durchaus vorstellen, mittelfristig in Spaniens Hauptstadt zu leben. Ob er sein Ziel erreichen wird, werd ich vermutlich nie erfahren, drück aber schonmal die Daumen. Mein Vorteil ist, Roy kennt sich bereits aus, weswegen wir in die eine oder andere Bar gehen , welche ich ohne ihn kaum besucht hätte.

Abends kommen wir nicht ganz früh zurück zum Hostel wo sich eine gesellige Gruppe verschiedenster Nationalitäten versammelt hat und ziemlich ausgelassen am plaudern ist. Nur logisch, dass wir uns hier anschliessen und ich dadurch zig Leute kennenlern. Wie so oft gehen die guten am schnellsten, der Ire Michael geht bereits am Folgetag zurück in die Heimat.

Am Montag mach ich mich voller Tatendrang daran, Madrid zu entdecken. Königspalast war ganz nett, Riu Rooftop Bar passt aber deutlich besser um den gestrigen Abend physisch zu verarbeiten; gratis dazu gibts eine erstklassige 360°Aussicht auf die Stadt. Nun ja, halb gratis, Eintritt war 5 Euro.

Zurück im Hostel angelangt treffe ich einige der verbliebenen Gruppe vom Vorabend. Mit jenen geh ich essen, zwei Amerikaner (wovon sich der Typ in die Frau verguckt zu haben scheint) , eine Deutsche (die nicht deutsch sprechen will weil; ja wieso eigentlich?) und ein Schweizer Psychologie Student. Eine interessante Gruppe die mich schon nach kurzer Zeit eins lehrt: Man kann nicht mit jedem auf der selben Wellenlänge sein. Die beiden Amerikaner sind zwischen anstrengend und gleichgültig bis zu äusserst uninteressiert. Die Deutsche ist sich mit gut 20 Jahren Lebenserfahrung sicher, die Weisheit der Welt zu besitzen und möchte wie schon erwähnt ihre Muttersprache nicht verwenden weil… Uncool? Der Schweizer ist interessant, hat er doch eine spannende These aufgebracht: Eine Persönlichkeit soll sich mit der gesprochenen Sprache verändern, also bis dahin, dass komplett gegensätzliche Entscheidungen getroffen würden, nur weil man statt Deutsch nun bspw. Spanisch sprechen soll? Spannende These, dran glauben tu ich aber nicht. Und nach kurzer Recherge scheinen sich auch Experten gar nicht mal so sicher; beruhigend eigendlich.

Am Dienstag wollte ich eigentlich an der free Walking Tour teilnehmen, diesem Plan hat der Vorabend einen Strich durch die Rechnung gemacht. Selten bleibt man komplett nüchtern, wenn ein Trio bestehend aus Schotten den eigenen Weg kreuzt. Ein Abend an dem ich festgestellt habe: Mein Billard Spiel wird durch Alkoholkonsum nicht zwingend besser. Und schottisches Englisch hat nur wenig mit Englisch gemein. Zudem gibt es Orte die unter dem Begriff ‚Club‘ eingeordnet werden wollen, die kleiner als mein Badezimmer sind.

Jedenfalls Walking Tour um 11 in der Früh knapp verpasst, also geh ich mit Abdul, welchen ich ebenfalls am Vorabend kennenlernte, in der Stadt ein Kaffee trinken. Er wohnt in Abu Dabi, würde aber gern in der Schweiz arbeiten. Da er jemanden zu kennen scheint in Genf, hat der Gute ja vielleicht Glück. Nach dem Kaffee verabschiede ich mich für etwas me-time und mach mich auf zum Retiro Park, der ist ziemlich gross und wirklich nett anzusehen. Inklusive Fake-See wo die Leutchen drauf rumrudern dürfen, gegen ein angemessenes Entgelt, versteht sich. Es ist schon spät und mein Magen vermeldet mir, es wär vielleicht ganz gut, mal was zwischen die Zähne zu kriegen. Da ich echt hungrig bin und absolut keine Lust habe, mir eine weitere ach so spezielle lokale Küche zu suchen, geh ich kurzerhand zu McDonalds, das Big Mac Menu hält, was es verspricht.

Zurück an der Hostelbar lerne ich mal wieder einen interessanten Charakter kennen. Marcus wohnt in Chicago und arbeitet für Boeing welche wiederum Teile an die Nasa ausliefert. Somit ist er der Mann, welche einzelne Komponenten absegnet die dann im nächsten Spaceship verbaut werden, das nenn ich mal einen nicht alltäglichen Job.

Am Mittwoch klappts dann auch endlich mit der Walking Tour, eine heitere Gruppe von einem guten Dutzend macht sich auf, Madrid zu erkunden. Ab und an gibts Infos zur Stadt, welche aber eher trocken präsentiert wurden. Dank der geselligen Runde gehen die drei Stunden aber wie im Flug rum. Zusammen mit einigen anderen Tourteilnehmern gehts zum wohlverdienten Mittagessen. Danach machen sich Jigme und sein Cousin (beide waren Bergführer in Nepal, wohnen aber seit geraumer Zeit in Kalifornien) sowie Abu und Kunal (beide studieren in Genf) und meine Wenigkeit in die Innenstadt von Madrid auf um auch wirklich alles in spaniens Hauptstadt mitzunehnen.

Den Abend lasse ich zur Abwechslung ruhig angehen. Fällt mir leicht, da sowieso Bayern im Pokal ran muss. Zu meiner Freude funktioniert die Sky App in Spanien mindestens so gut wie zuhause, womit ich die 12 Tore wunderbar mitverfolgen kann. Später wird gepackt, denn am Donnerstag gehts ab nach Malaga, vamos a la playa!

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